Es gibt so unendlich viele Inseln in Griechenland, sodass ich seit ein paar Jahren immer im Sommer versuche, eine dieser zu besuchen und zu erkunden. Nach langem hin und her ist es Skopelos geworden und ich bereue diese Entscheidung in keinster Weise. Es war wunderschön und einzigartig, nicht nur da ich mit meiner besten Freundin unterwegs war, sondern auch weil die Sporaden nochmal etwas ganz anderes sind, als die südlichen Inseln und Inselgruppen.
Allgemeines
Skopelos gehört zur Inselgruppe der Sporaden und liegt im Norden Griechenlands. Es gibt viele Einheimische, also hört man tatsächlich viele Menschen griechisch reden, selbst im Sommer. Das ist auf Inseln nicht immer so selbstverständlich.
Verkehrsmittel zur Insel
Man kann nur mit dem Schiff auf die Insel gelangen. Wir sind mit dem Skyros Express von Kymi, Euböa (über Skiathos) nach Skopelos gefahren und es hat 4h gedauert. Allerdings kann man aber auch zwischen den Insel der Sporaden hin und herfahren oder vom nordischen Festland mit dem Schiff über Skiathos fahren. Die dritte Möglichkeit ist es, bis nach Skiathos zu fliegen und dann ein Schiff nach Skopelos Stadt oder Glossa (im Norden von Skopelos) zu nehmen. Wie lange die anderen Reisen dauern, kann ich euch leider nicht sagen und es kommt auch darauf an, woher ihr kommt.
Schiffsfahrt über Skiathos
Ankunft in Skopelos
Verkehrsmittel auf der Insel
Busroute
Die Insel ist so groß, dass es nicht nur Autos sondern auch Busse gibt. Wir sind die ganze Zeit mit dem öffentlichen Bus zurecht gekommen. Er kostet zwischen 3 und 8€ für eine Strecke und brachte uns zu verschiedenen Stränden und nach Glossa, in die Stadt im Norden. Er fährt zu den größten Stränden jede Stunde und zur Mittagszeit ein bisschen öfter, zu kleineren manchmal auch nur alle zwei Stunden; aber jeden Tag von 07:00 bis 23:00.
Man kann sich allerdings auch ein Fahrrad, Moped, Quad oder Auto leihen oder mieten. Die Preise beginnen bei 30€ pro Tag, zumindest in der Hochsaison und das war uns dann doch ein bisschen zu teuer, da der Sprit auch nochmal extra drauf kommt. Taxen gibt es auch, aber die sind auf Inseln meist sehr teuer und man wird auch als Griechin immer abgezockt. Also dies eher vermeiden.
Unterkunft
Ich habe erst nach Hotels geguckt, aber die meisten waren sehr überteuert. Hostels gibt es keine, also blieb mir nur noch die Suche nach einem Airbnb. Da habe ich dann auch tatsächlich ein paar schöne und ansprechende Unterkünfte gefunden und mich am Ende für die Perivoli Studios entschieden.
Zuerst, für drei Nächte haben wir in Apartment 5 gewohnt. Es liegt direkt an der Straße, diese ist aber kaum befahren und damit sehr ruhig. Außerdem liegt es eine Etage über den anderen Studios. Es besteht aus einem Raum mit einer Küchenzeile am Eingang links, geradeaus durch sind zwei Betten und rechts vom Eingang ein Tisch mit zwei Stühlen. Außerdem gibt es einen kleinen Schrank, eine kleinen Ablagetisch und einen großen Spiegel. Dahinter liegt das Bad mit Dusche. Eine Treppe weiter rauf gibt es dann noch eine Terrasse mit Sonnenschirm, 2 Stühlen und einem Tisch. Der Blick geht auf andere Häuser und die Natur um uns herum.
Studio 5
Ausblick Richtung Hafen/Stadt
Küchenzeile
Bett
Terrasse und Studio 1
Für die letzten zwei Nächte haben wir in Apartment 1 gewohnt. Es liegt im Innersten, mitten im grünen und bunten Garten der Studioanlage. Es war ein echtes upgrade, denn es gab zwei Räume. Einen großen Raum mit Küchenzeile, Ecksofa, Tisch und zwei Stühlen und sonst viel Freiraum. Der zweite Raum ist das Schlafzimmer, mit zwei Einzelstehenden Betten und einem Schrank. Von diesem geht auch das Badezimmer ab, welches wieder eine Dusche hatte. Vor der Haustür ist noch eine kleine Sitzecke bestehend aus einer Eckbank, einem Tisch und einem Stuhl. Der Blick geht hauptsächlich in den Garten der Anlage.
Strände
Es gibt sehr viele verschiedene Stränden, aber der Bus fährt leider nicht alle an. Am Ankunftstag haben wir es nicht weiter als zum Strand am Hafen geschafft. Für die Ankunft ist er ok, aber eine Aufenthaltsdauer von einer Stunde ist dort fast schon wieder zu lang. Es gibt Liegestühle, aber auch genug Platz um einfach so im Sand zu liegen. Der Boden im Meer ist aus Sand und es dauert lange bis es tief wird. Das Wasser ist nicht besonders klar, aber wir befinden uns schließlich im Hafen.
PANORMOS ist ein riesiger Strand an der Westküste. Es gibt viele verschiedene Liegestühlanbieter, die unterschiedliche Konzepte haben um an ihr Geld zu kommen. Manche verlangen 7€ für 2 Liegestühle + 1 Sonnenschirm, andere wollen nur dass man etwas zu trinken und/oder zu Essen kauft. Beim ersten Besuch war es so voll, dass wir uns in den Sand legten, mit dem Kopf in den Schatten und das funktionierte auch prima. Bei zweiten Besuch fanden wir Liegen in der Mitte des Strands und kauften Getränke und Club Sandwich. Das Meer ist am Anfang sehr kalt, aber sobald man tiefer geht wird es -seltsamer Weise- immer wärmer. Es ist außerdem sehr klar und dadurch geeignet zum schwimmen und zum tauchen. Der Ausblick ist großartig, der Strand ist umsäumt von viel grün und hier kann man auch gut die untergehende Sonne beobachten. Der Bus hält und fährt am hinteren Ende des Strandes ab.
STAFILOS/VELANIO sind zwei Buchten die hintereinander im Süden der Insel liegen. Der Bus fährt nach Stafilos und dann sind es etwa 20 Minuten Fußweg bis Velanio. Der Weg führt erst etwa fünf bis zehn Minuten den Berg hinunter zur Bucht von Stafilos und dann nochmal zehn Minuten über den Strand von Stafilos bis hin zum Strand von Velanio. Wir sind das ganze auch nur gelaufen, da es in Stafilos sehr sehr voll war und wir keinen Platz mitten in der prallen Sonne haben wollten. Hingegen in Velanio gab es noch viele freie Liegen und auch wenn wir dieses Mal dafür 7€ zahlen mussten, war es das Wert, da wir sonst wieder nur in der prallen Sonne gelegen hätten. Das Meer ist auch hier sehr klar, es wird schnell tief und der Boden besteht, sowie der Strand aus kleinen Steinen. Die Bucht ist aber auch hier von viel grün umsäumt und es standen prächtige Yachten herum.
Velanio, Liegen (von oben-Weg zum Strand)
Velanio Bucht
Nachbarbucht von Stafilos
MILIA ist nur eine Bucht von Panormos weiter Richtung Norden. Sie ist aber noch ein bisschen schöner als Panormos. Es ist eine noch deutlich längere Bucht, auch mit vielen Liegestühlenanbietern, Cafés und Tavernen. Das Meer ist auch hier sehr klar, mit sehr intensiven Farben von hell bis dunkel blau und dadurch sehr gut geeignet zum tauchen. Der Ausblick ist großartig, der Strand ist umsäumt von viel grün und man blickt direkt auf eine kleine, unbewohnte und grüne Insel. Hier kann man sehr gut und sehr lange Spazieren gehen und braucht auch wieder lange um beim Bus anzukommen, da es noch einen Berg hinauf geht.
Milia Strand und eine kleine Insel
Milia
Bushaltestelle am Strand von Milka
Natur auf dem Weg zum Strand
Restaurants
Wir waren in dieser Zeit in drei verschiedenen Lokalen, in einem sogar zwei Mal da es uns so gut gefallen hat.
GORGONES TAVERNA, eine kleine Taverna, die ihre Tische auf verschiedenen Treppenabsätzen hat. Die Tische sind auf der mittleren Ebene und im Hinterhof verteilt. Das ganze liegt mitten in der süßen Innenstadt, also umgeben von vielen Touristenshops, aber auch einer schönen Bar. Empfehlen kann ich die gefüllten Weinblätter, der Dip der zum Brot gebracht wird, der typisch griechische Salat, und das wechselnde Fleischangebot. Egal welches Fleisch ihr nehmt, es wird gut sein. Wir hatten einen Lammteller aus dem Ofen und ein bisschen aufgeschnittenes Schwein mit Pommes. Der Weißwein aus dem Haus ist auch sehr gut und passt gut zum Essen. Der Kellner war bei beiden Besuchen sehr freundlich und zu vorkommend.
griechischer Salat
Taverna in einer Gasse
PLATANOS TAVERNA ist ein großes, sehr touristisches Imbiss-Restaurant, das nah am Hafen liegt und somit größtenteils von nicht Griechen angezogen wird. Die Speisekarte ist auch eher auf Touristen angepasst, die das „typisch bekannte griechische Essen“ essen wollen und die Preise sind dementsprechend auch deutlich teuerer. Wir haben hier auch nur einmal zu Mittag je ein Gyros Pita gegessen, die trotz des Touriflairs gut geschmeckt hat und nicht zu teuer war.
TAVERNA MOURIES, ist ein mittelgroßes Restaurant auch mitten in der Innenstadt, aber mit traumhaftem Blick aufs Meer. Der junge Kellner war sehr schüchtern, aber trotzdem sehr freundlich und hilfsbereit, hingegen war der alte schon eher etwas aufdringlich, aber manchmal ist das sehr typisch für Griechenland. Wir bekamen Brot, kalte Fische, Kartoffelsalat und einen Schnaps zur Begrüßung. Anschließend hatten wir Horta (Löwenzahnsalat), die typische Käsetasche aus Skopelos und eine Portion Fleisch bestellt. Alles in allem war es sehr köstlich, aber die Käsetasche nicht unbedingt etwas besonderes.
Xorta
spezielle Käseteigtasche
Bar/Café
THE HIDDEN DOOR ist eine sehr gemütliche Bar, unter Wein und auf typischen griechischen ungemütlichen Stühlen, mit sehr freundlichen Kellnern. Allerdings waren die Preise sehr zünftig, ab 8€ gab es Cocktails und Bier war auch nicht viel günstiger. Aber der Mojito war trotzdem sehr gut und bekommt schon 4 von 5 Sternen von mir. (Mojito ist mein absoluter Lieblingscocktail und ich probiere ihn somit überall.)
Das CAFE FOUSKAKI haben wir in der Stadt Glosse entdeckt, als wir Lust auf etwas süßes hatten. Es liegt an einem der Hauptfußwege, aber so hatten wir immer etwas zu beobachten und es ist somit auch ein bisschen luftiger. Wir nahmen einen Oreo gefüllten Crêpe mit Schokosauce und Puderzucker und dazu Softdrinks. Es war sehr süß, aber sehr köstlich und ich würde es wirklich jedem empfehlen, dort eine kleine Pause einzulegen.
Mojito
Crêpe
Unternehmungen
Zu guter Letzt erzähle ich euch, was man alles außer essen und am Strand faulenzen, machen kann. Wunderbar und ganz oft sind wir durch Skopelos Stadt gelaufen. Wir entdeckten immer wieder neue Ecken, verliefen uns kurz und erinnerten uns dann doch zurück. Aber auch in Glossa kann man sich gut in den schönen Wegen und Häusern verlieren. Glossa ist die ehemalige Hauptstadt von Skopelos, und Skopelos Stadt ist eigentlich einfach nur eine größere, besser gelegene Version. Beide sind total süß und schön geschmückt.
Allerdings kann man auch viele Kirchen, kleine Museen oder das Filmset von Mamma Mia – die Agios Joannis Kirche angucken (haben wir nicht gemacht, da wir kein Auto hatten).
Wandern wäre auch noch eine Möglichkeit, auch um sich die ganze Natur anzugucken, aber das ist im Hochsommer eher suboptimal.
durch Skopelos Stadt schlendern
Blick auf Glosse
Blick auf Skopelos Stadt
Blumen eines Balkons
Einkaufen
Es gibt jede Menge Supermärkte, kleine Kioske und Tankstellen zum normalen Einkauf. Aber es gibt auch viele Obst und Gemüsestände, die sehr frische und super leckeres saisonales verkaufen. Oder auch mal Privatstände, dort gebe ich persönlich immer am liebsten und am meisten Geld aus, wie z.B. an diesem Tomatenstand.
Würdet ihr nach Skopelos fahren wollen? Oder habt ihr noch Tipps?
2 Gedanken zu “Sommerreise: Insel Skopelos 08/2017**”